Unsere Innenstädte stehen aktuell vor ganz besonderen Herausforderungen. Die können wir nur gemeinsam mit allen Stadtakteuren lösen. Ein Besuch beim Stadtmarketingtag ist deshalb immer sehr inspirierend – in Hanau ganz besonders, denn die Stadt ist ein Musterbeispiel dafür, wie man die Herausforderungen mutig und visionär anpacken kann“, stellte Tatjana Steinbrenner, Vizepräsidentin des Handelsverbands Hessen, nach einem sehr gut besuchten und lehrreichen 14. Hessischen Stadtmarketingtag fest. Unter dem Titel „Die Unsterblichkeit der Stadt“ trafen sich auf Einladung der Hanau Marketing GmbH rund 200 Akteurinnen und Akteure aus Stadtmarketing und Stadtentwicklung im Congress Park Hanau, um bei Fachvorträgen Impulse und kreative Stadtmarketing-Ideen zu bekommen. Der Gastgeber Hanau nahm dabei eine zentrale Rolle ein und präsentierte sein Stadtentwicklungsprogramm „Hanau aufLADEN“ als „Best-Practice“-Beispiel für andere Kommunen.
Nach dem offiziellen Vortragsprogramm im CPH hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann im Rahmen eines Stadtrundgangs auch die Möglichkeit, sich die einzelnen Bausteine von „Hanau aufLADEN“ direkt vor Ort anzusehen. Daniel Freimuth, Operativer Leiter der Hanau Marketing GmbH, zeigte Pop-up-Stores, Newcomer sowie im Rahmen der Vorkaufsrechtssatzung erworbene Immobilien und erläuterte, wie die Maßnahmen ineinandergreifen.
Zuvor hatte Freimuth den Staffelstab des Hessischen Stadtmarketingtags an Jan-Bernd Röllmann aus Marburg weitergegeben. Das Branchentreffen fand bislang durchgehend in Hanau statt – dort wurde es auf Initiative der HMG 2006 auch geboren. Nun sei es an der Zeit, die Veranstaltung auch an andere hessische Orte zu bringen, sagte Freimuth, der sich sehr darüber freute, dass das Stadtmarketing Marburg mit seinem Geschäftsführer Jan-Bernd Röllmann sofort bereit war, Gastgeber des 15. Hessischen Stadtmarketingtags im Jahr 2024 zu sein. Die beiden Städte wollen die Fachveranstaltung nun im jährlichen Wechsel ausrichten.
Teilnehmende des 14. Hessischen Stadtmarketingtags waren Stadtmarketingbeauftragte, Wirtschaftsförderinnen und -förderer, Bürgermeisterinnen und -meister, Stadtentwicklerinnen und -entwickler sowie Vertreterinnen und Vertreter von Gewerbevereinen. Die Fachveranstaltung ist eine der größten ihrer Art und zieht Fachleute aus dem gesamten Bundesgebiet an. Wertvolle Erkenntnisse bekamen sie in diesem Jahr zum Beispiel von Boris Hedde vom Institut für Handelsforschung (IFH) Köln. In seinem Vortrag „Nur vitale Innenstädte können erfolgreich sein“ erläuterte er Ergebnisse der Studie „Vitale Innenstädte 2022“; sie untersuchte, was sich Menschen von Innenstädten erwarten.
Auf dem Programm standen zudem ein Vortrag von Marion Schmitz-Stadtfeld (NH Projekt Stadt) über die Transformation und Resilienz der hessischen Innenstädte sowie Informationen zum digitalen Leerstands- und Ansiedlungsmanagement LeAn. Einblicke in gelungene Projekte kamen vom Stadtmarketing Marburg sowie von der Initiative Die Stadtretter. Letztere rückte unter anderem die Folgen der aktuelle Kaufhauskrise ins Blickfeld und bereitete damit das Feld für die abschließende Podiumsdiskussion. Unter der Moderation von Dominik Kuhn diskutierten Gloria Göllmann von der Immobilien- und Standortgemeinschaft Solingen-Ohligs, Olaf Petersen (Leitung cima.Immobilien), Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller und Martin Bieberle unter der Überschrift „Wenn Innenstadt-Immobilien zum Problem werden“.
Wie bereits in den vergangenen Jahren fand das Event mit Unterstützung des Sparkassenverbands Hessen-Thüringen, der Sparkasse Hanau und MK Illumination statt. Die Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland e. V. (bcsd), der Hessische Industrie- und Handelskammertag e.V., der Handelsverband Hessen sowie die CIMA Beratung + Management GmbH unterstützen die Tagung mit ihrer fachlichen Expertise.