Als vor knapp zwei Jahren die Idee eines Kunstkaufladens für alle in prominentem Leerstand an der Nürnberger Straße umgesetzt wurde, ahnte vermutlich niemand, wie erfolgreich, gemeinschaftsbildend, kunst- und vor allem wirkungsvoll das Tacheles innerhalb kürzester Zeit werden sollte.

 

Leuchtturm mit Strahlkraft

Das Tacheles bot seit Bestehen nicht nur „Kunst für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel“, so das Leitmotiv, mit dem die HMG im Frühjahr 2021 die Konzeption begann, sondern veränderte die Hanauer Innenstadt unmittelbar und nachhaltig. Die erklärten Ziele, an einem Ort Kunst auszustellen und zu verkaufen, dabei gleichzeitig Leerstand in repräsentativer Lage mit Ideen und Spannung aufzuladen und schließlich einen Gemeinschaftsort für Kreativität, Austausch und Begegnungen zu etablieren, wurden tagtäglich höchst eindrucksvoll erreicht. Rund 500 Künstlerinnen und Künstler präsentierten hier seit Juni 2021 ihre Werke, von denen stolze 1.500 inzwischen über den Ladentisch gingen. Mehr noch: Das Tacheles wirkte mit Kooperationen, Projekten und Aktionen auch außerhalb des Ladens regelmäßig in die Stadtgesellschaft, gab immer wieder gestalterische Impulse und belebte die Innenstadt auf außergewöhnliche, dynamische, verbindende Weise.

Ort bleibt zentrale Anlaufstelle

In den Räumlichkeiten an der Nürnberger Straße wird die HMG bereits im Sommer mit einem neuen Projekt aktiv und eröffnet hier das „Service- und Beratungszentrum Innenstadt“. Das Kernprojekt im Bundes-Förderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ wird den Ort weiterhin zu einer zentralen Anlaufstelle etablieren, in der die HMG Beratungsleistungen für Komplizen und sämtliche Akteure der Innenstadt aus Handel oder Gastronomie anbietet. Es entstehen Räume für Kommunikation, Netzwerk und Unterstützung, die gemeinsames Eruieren, Pläneschmieden und aufLADEN fokussieren. Darüber hinaus wird eine einladende Servicestelle für Kundinnen und Kunden geschaffen.

Die Kunst des Neuanfangs

Am Samstag, 29. April wird der KunstKaufLADEN nach knapp zwei Jahren an seinem bisherigen Standort schließen. Der von Beginn an als temporärer Pop-up-Store geplante Laden war damit sogar länger als gedacht an diesem Ort beheimatet. Veränderungen, Zwischennutzungen, wechselnde Flächen und Konzepte sind Eckpfeiler der Pop-up-Philosophie, die an so vielen Orten Hanaus schon ungeahnte Energien freisetzte. So wird bereits ab diesem Sommer die Idee des Kunstverkaufs neu organisiert und mit verändertem Konzept am nächsten Standort Salzstraße weitergeführt: Die bisherigen Tacheles-Mitarbeiterinnen Inka Elena Semmel und Rachel-Zarah Brendel werden das bislang eigens von der Stadt finanzierte Konzept in Eigenregie privatwirtschaftlich fortführen und so die Grundidee von „Hanau aufLADEN“ ideal umsetzen.

Vorherbild Nachherbild
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Jetzt mal wieder Tacheles

Unter dem Titel „Tacheles“ werden in Hanau auch künftig die Künste in verschiedensten artverwandten Projekten zelebriert. So werden „Hall of fame“, „Hanau macht Kunst“ oder die neuen Pop-up-Stores „Tacheles OffSpaces“ nicht bloß fortgeführt, sondern weitergedacht, mehrperspektivisch entwickelt und kontinuierlich ausgebaut. Die Hanauer Art wird so auch künftig allerorten für Furore sorgen.