Vorkaufsrecht bedeutet, dass die Stadt in den ausgewiesenen Satzungsgebieten das Recht besitzt, in einen bereits abgeschlossenen Kaufvertrag anstelle des Käufers einzutreten. Das Vorkaufsrecht kommt immer dann zum Tragen, wenn städtebauliche Ziele der Stadtentwicklung gefährdet sind.

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hanau hat daher in den letzten Jahren sowohl für Teilbereiche der Innenstadt und Altstadt als auch für Gebiete in anderen Stadtteilen, wie beispielsweise Nordwest, rund um den Hauptbahnhof oder Klein-Auheim, sogenannte „Vorkaufsrechtsatzungen“ beschlossen, die der Stadt im Falle eines Verkaufs ein besonderes Vorkaufsrecht einräumen. Weitere Satzungsgebiete sind in Planung.

Darüber hinaus gibt es noch diverse weitere Rechtsgrundlagen, nach denen die Gemeinde ein Vorkaufsrecht ausüben kann.

Vorkaufsrechtsatzungen sind ein konstruktives Mittel für eine geordnete Stadtentwicklung. Potenzielle Käufer und Verkäufer können frühzeitig in einen produktiven Austausch mit der Stadt kommen. Gemeinsames Ziel ist eine nachhaltige Aufwertung des Stadtbilds und dadurch auch der Immobilien. Abgestimmte Vorgehensweisen und Vorgaben erleichtern und beschleunigen nicht nur behördliche Prozesse, sondern vermeiden auch Konflikte und sorgen für Sicherheit auf beiden Seiten. Kontaktieren Sie uns daher bereits, wenn sie planen Ihre Immobilie zu verkaufen, oder eine Kaufabsicht haben.

Sollte die dialogorientierte, gemeinsame Vorgehensweise allerdings keine Einigung hervorbringen, ist die Stadt auch bereit, bei einer Gefährdung ihrer städtebaulichen Ziele als letztes Mittel von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen und das Grundstück selbst zu erwerben.

Bereits bei einem geplanten Grundstücks- oder Immobilienerwerb sollten daher insbesondere kostenintensive Maßnahmen wie Darlehensverträge oder Maklerbeauftragungen vor dem Hintergrund einer etwaigen Ausübung des Vorkaufsrechts berücksichtigt werden.